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Übersee,

Chiemseeübung 2017

Über 320 Einsatzkräfte trainierten für den Ernstfall

Von Freitag bis Samstag fand die diesjährige Chiemseeübung statt. Unter der Leitung des Landratsamtes Traunstein wurde die Ölschadenbekämpfung und -beseitigung im Chiemsee geübt. Der Grund dieser Übung liegt an der Transalpinen Ölpipeline. Die Pipeline versorgt den süddeutschen Raum mit Öl und läuft auf Ihrem Weg von Triest nach Ingolstadt u.a. entlang der Tiroler Ache. Sollte es an der Pipeline zu einem Schaden kommen und Öl austreten würde dieses über die Ache direkt in den Chiemsee gelangen und das hochsensible Ökosystem massiv schädigen.

Um bei einem solchen Szenario die Umweltschäden zu begrenzen, ist die Aufgabe des Technischen Hilfswerks, mittels Tauchwandsperren einen kompletten Gürtel um das Achendelta des Chiemsees einzubringen. Vom Standort Lachsgang der Transalpinen Ölgesellschaft (TAL) wurden die Ölsperren eingebracht, gekuppelt und mit Booten zur jeweiligen Position befördert. Bis 0:30 brachten die 83 Helfer der Ortsverbände Bad Aibling, Rosenheim, Mühldorf, Traunreut, Traunstein, Simbach und Bechtesgadener Land 291 Sperren mit einer Gesamtlänge von 1,8km ein. Zwischen dem Ölsperrengürtel um das Achendelta wurden Absaugpontons und eine Fähre integriert. Aufgabe der Absaugpontons im Ernstfall ist das an der Wasseroberfläche treibende Öl-Wassergemisch mit Pumpen und einem Schlauchsystem zur Fähre zu befördern, von dort wird das Gemisch über Schläuche weiter zur Hirschauer Bucht gefördert.

Am Standort Hirschauer Bucht war der Auftrag des THW Ortsverbandes Kehlheim die Ölseperationsanlage aufzubauen und zu betreiben. Bei einem Ölunfall wird das von der Fähre geförderte Öl-Wassergemisch separiert. Mit dieser hochkomplexen Anlage ist es möglich sämtliche Schadstoffe aus dem Wasser zu separieren und völlig gereinigtes Wasser dem Chiemsee zuzuführen.

Die Tauchgruppe des Ortsverbandes Rosenheim hatte die Aufgabe, die Bojen zur Befestigung der Ölsperren mittels Sonar und GPS einzumessen sowie auf Beschädigungen zu kontrollieren.

Weitere Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren sowie der Wasserwacht waren während der Chiemseeübung für den Brandschutz auf See sowie der Absicherung der auf Wasser arbeitenden Helfer zuständig.


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