Großangelegte Atemschutzübung in Rosenheim

„Im Bereich des Inntals hat es ein Erdbeben mit der Stärke 7,2 gegeben. Es sind dabei erhebliche Schäden entstanden."

Diese Meldung erhielten ein paar unserer Helfer als sie am 24. Februar den Übungseinsatzauftrag lasen. Dieser führte unsere Einsatzkräfte und einige weitere Atemschutzgeräteträger des gesamten Regionalstellenbereichs zur Lorettowiese. Vor Ort waren auch einige Helfer der Malteser Rosenheim sowie der Feuerwehr Happing. Nach einer kurzen Einweisung in die fiktive Einsatzlage fuhren alle Einsatzkräfte in Richtung unseres Wasserübungsplatzes. Dort angekommen stellte die Einsatzleitung fest, dass durch das Erbeben eine Weide umgestürzt ist, welche im Schnellangriff von der Feuerwehr beseitigt wurde. Die Einsatzleitung, übernommen vom Zugtrupp des OV Weilheim, verschaffte sich einen ersten Überblick und bekam die Meldung über einen Stromunfall mit verletzter Person in drei Meter Höhe. Der beschädigte Stromkasten qualmte noch, sodass eine Rettung des Patienten nur unter Atemschutz möglich war. Die Person wurde gerettet und dem Rettungsdienst übergeben. Doch zum Warten war keine Zeit, denn die Einsatzleitung erfuhr von einer eingeschlossenen Person in unserer „Spinne“, eine Rohrstecke unterhalb des Trümmerhaufens. Diese war stark verraucht und wurde somit zu einer wahren Herausforderung, denn mit Atemschutzflasche und vollständiger Ausrüstung wird der Weg durch das Rohrsystem ganz schön eng und unübersichtlich. Zudem waren einige Wege durch das Erbeben verschüttet und mussten mit schwerem Gerät, wie einem Trennschleifer, eröffnet werden. Der Einsatz von mehreren Angriffstrupps war nötig um mit ausreichend Luft bis zur verletzen Person vorzudringen und diese dann auch befreien zu können. Auch dieser Patient wurde nach der Rettung fachmännisch von den Maltesern versorgt. Bei näherer Sichtung des Trümmerhaufens fanden Einsatzkräfte weitere verschüttete Personen, darunter auch Kinder. Teilweise eingeklemmt unter schweren Trümmerteilen. Unsere Hebekissen erleichterten die Rettung der Verunglückten. Parallel dazu tat sich eine weitere Einsatzstelle auf. Auf einer Bahnstecke brannte das Triebfahrzeug, nachdem es zu einem Kurzschluss an der Oberleitung kam. Die sich im Waggon befindenden Personen wurde innerhalb kurzer Zeit vom Rauch eingeschlossen und warteten auf Rettung durch die Atemschutzträger von THW und Feuerwehr. Auch hier wurde den Helfern die Arbeit durch dichten Rauch erschwert und eine Orientierung war nur durch erlernte Suchtechniken wie beispielsweise der Wandtechnik möglich. Bei dieser Methode arbeiten sich die Helfenden von Abteil zu Abteil entlang der Wände bzw. Sitzreihen fort und suchen nach Verletzen. Wie es auch in der Realität möglich ist, erlitt ein THW-Helfer einen gespielten Atemschutzunfall. Sein Team schaffte ihn umgehend aus dem Gefahrenbereich und der Rettungsdienst übernahm seine Versorgung.

 

Wir blicken auf eine gelungene und sehr reale Einsatzübung zurück und freuen diese Ausbildung auf unserem Gelände begleitet zu haben. Besonders beindruckt sind wir von der gut verlaufenden Zusammenarbeit verschiedener Organisationen.  Einen Dank möchten wir auch der Regionalstelle für die Organisation aussprechen. Außerdem wäre ohne ein großes Team an Helfern, Übungsbeobachtern, Darstellern und Köchen eine solche Ausbildung nicht möglich gewesen.  Diese Übung wurde von unserer Fachgruppe Sprengen noch besonderer gemacht, da sie mit viel Rauch und ein wenig Knall für Spezialeffekte sorgte.

 

 

 

Foto: Andreas Rappolder

 


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