Die Fachgruppe Wassergefahren im Einsatz

Aufgaben

  • betreibt die Suche und Rettung von in Not geratenen Personen
  • stellt Sicherheitsabstellungen auf dem Wasser
  • ist unterstützend bei der Deichsicherung und Deichverteidigung tätig
  • stellt den Personen- und Materialtransport mittels Booten
  • baut und betreibt Stege und Fähren mittels verschiedenen Systemen
  • beseitigt Treibgut in Hochwasserlagen
  • unterstützt die Tauchgruppe bei ihrer Arbeit
  • bringt Ölsperren zum Gewässerschutz ein

Einsatzaufgaben Ölwehr am Chiemsee

Die Transalpine-Ölleitung (TAL) kreuzt bei ihrem Weg von Triest nach Ingolstadt die Tiroler Ache. Diese fließt weiter in das „bayerische Meer“ - den Chiemsee. Im Fall der Fälle könnten somit bei einer Leckage der Pipeline über den direkten Zufluss die Flora und Fauna des Naturschutzgebietes des Achendeltas im Chiemsee geschädigt werden.

Um hier schnelle und effektive Hilfe leisten zu können, ist der Ortsverband Rosenheim in den Alarmplan mit eingebunden. Die Fachgruppe Wassergefahren erreichtet zusammen mit den Bergungs- und Fachgruppen Ölsperren. Diese werden im Anschluss durch die Boote an die fest installierten Bojen im See geschleppt und verbaut. Somit entsteht eine gesamte Sperre rund um das Mündungsdelta der Tiroler Ache.

Eine weitere Aufgabe besteht darin zwei spezielle Pontons zur Ölbeseitigung an deren Einsatzplätze zu manövrieren. Dies wird ebenfalls mit dem Mehrzweckarbeitsboot und Rettungs- und Suchboot bewerkstelligt. Damit das kontaminierte Wasser-Ölgemisch von den Pontons zur Entsorgungsstelle gebracht werden kann, wird entlang der Ölsperre eine schwimmende Schlauchleitung durch die im Wasser befindlichen Boote bzw. Fähre eingesetzt.

Einsatzaufgaben der Fachgruppe W beim Zugunglück in Bad Aibling

Am Morgen des Faschingsdienstag den 09.02.2016 stießen auf einer eingleisigen Strecke zwischen Bad Aibling und Kolbermoor zwei Personenzüge zusammen. Der für den Bereich zuständige Ortsverband Bad Aibling sowie der Fachberater des Ortsverbandes Rosenheim wurden sofort alarmiert. 

Die Unfallstelle befand sich an einer schwer zugänglichen Stelle. Auf der Nordseite ein steiler Hang und auf der Südseite der Mangfall-Kanal mit einem sehr schmalen Dammweg. Anfangs wurden über diese schwierigen Wege die Rettungs- und Bergungsmaßnahmen aufgenommen. Um diese zu erleichtern und effizienter zu abwickeln zu können, wurden vom OV Bad Aibling die Rosenheimer Boote des THW angefordert.

Unsere Boote wurden nun unverzüglich in der Nähe der Einsatzstelle mittels dem Ladekran der Fachgruppe Wassergefahren zu Wasser gebracht. Dadurch konnte der notwendige Nachschub an Personal und Material über den Wasserweg organisiert werden. Der zuvor von der Einsatzleitung angedachte Verletztentransport mit den Booten konnte auf Grund der verbesserten Wetterlage nun mittels den eingesetzten 15 Hubschraubern per Winde erfolgen.

Es wurde auch über eine Fähre bzw. Pontonbrücke nachgedacht. Dies wurde jedoch auf Grund der Dammbeschaffenheit verworfen. Im Zuge dessen  wurde die gesamte Personal- und Material Zu-und Rückführung mittels unseres Mehrzweckarbeitsbootes und Rettung- und Such-Bootes abgewickelt. Daher verblieben die beiden Boote vom Dienstag den 09.02 bis Samstag den 13.02 im Wasser und ständig in Betrieb.

Dieser Einsatz hat gezeigt, dass die Ausstattung der Fachgruppe optimale Verwendung gefunden hat. Alle eingesetzten Kräfte sämtlicher Hilfsorganisationen haben hiervon profitiert.